Hallo ihr Lieben
Längstens ist das Handy kein Telefon mehr, sondern ein multimedialer Begleiter, gespickt mit Apps für alle vermeintlichen Probleme und Situationen in unserem Alltag: Billette für den ÖV kaufen, Termine einhalten, mailen, Merklisten erstellen, einkaufen und bezahlen, Musik hören, durch die Welt navigieren, übersetzen, Fotos und Videos aufnehmen, Wecker am Morgen, Trainingsprogramme erstellen, Herzrhythmus messen, einschlafen und tausend andere Dinge.
Ehrlich gesagt, auch ich kann mir ein Leben ohne mein Smartphone kaum mehr vorstellen.Nebst allen erwähnten Hilfen dient mir mein Handy vor allem auch als enge Kontaktmöglichkeit mit meinen beiden Kids.Wo auch immer sich die zwei Teenager aufhalten, erhalte ich regelmässig kleine Nachrichten in Form von Snaps, einer Story, WhatsApp-Nachricht oder Ähnliches.
Wie um Himmels willen sind wir also auf die Idee gekommen, mindestens einmal im Jahr mit unseren beiden Teenagern Urlaub ohne Handy zu machen?
- Die Idee ist letztes Jahr während den Familienferien mehr aus Jux entstanden.
- Das Thema war die stetig steigende Bildschirmzeit, welche ja vom iPhone Ende Woche angezeigt wird
- Sind wir in der Lage, weniger am Handy zu sein?
- Oder sogar eine zeitlang ganz darauf zu verzichten?
- Dieses Experiment wollten wir nächstes Jahr wagen.
Bei der Planung des diesjährigen Urlaubs kam das Thema wieder auf den Tisch.
Als Experiment lassen wir alle das Handy Zuhause. Einverstanden?
Leeres Schlucken, Zweifel und Vorschläge: wir könnten das Handy ja nur für die Reise nutzen, nur für’s Fotografieren und Musik hören, alle anderen Funktionen ausschalten und andere grandiose Umgehungsideen.
Nein, wenn schon denn schon, keine Kompromisse.
Musik hören kann man auf dem alten MP3-Player, Fotografieren auf dem alten Fotoapparat und filmen mit der GoPro-Kamera.
Am gemeinsamen Familientisch haben wir alle zugesagt!!!
Die Reaktionen von Freunden und Familie waren alle durchaus positiv.
Alle fanden’s eine gute Idee, noch niemand in unserem Umfeld hat sie auch umgesetzt.
Erstaunlicherweise fanden es auch die Freunde unserer Kinder eine coole Idee.
Der älteste Sohn hat bereits mit Freunden einen weiteren Urlaub ohne Handy geplant.
Wie cool ist das denn?
Was folgte, war ein perfekter Urlaub! Warum?
Wir hatten eine maximale schöne Zeit am, auf und unter Wasser und viele gemeinsame Erlebnisse, gemeinsame Zeit, sei es beim ausgiebigen Frühstück und feinen Abendessen direkt am Meer, beim Brettspiel, beim Billard, beim Wasserpfeifen rauchen, beim Cappuccino trinken und bei Chillout-Sonnenuntergangs-Lebensweisheiten-Gesprächen.
Dafür haben wir uns einen wunderbaren Ferienort ausgewählt: „The Breakers“ auf der ägyptischen Halbinsel Somabay.
Vom ersten Tag fühlten wir uns hier rundum wohl und wussten, dass es uns mit all den Sport- und Erholungsmöglichkeiten nicht eine Stunde langweilig werden wird.
Wir sind alle begeisterte Wassersportler. Tauchen, Windsurfen oder Kiten standen als Möglichkeiten zur Verfügung.
Ein einmalig schönes Hausriff lud zudem zum Schnorcheln ein.
Wenn der Wind wieder einmal aus den nahegelegenen Bergen schräg ablandig auf’s Meer blies, wurde ich für ein paar Stunden eine leidenschaftliche Windsurferin.
Begleitet wurde ich von fliegenden Fischen. Traumhaft!
Direkt im Breakers-Hotel integriert ist die ORCA-Tauchbasis. Wegen einer verletzten Schulter konnte mein Mann ausschliesslich tauchen.
Deshalb buchten wir für uns alle während 10 Tagen einen Tauchlehrer und erlebten mit ihm die schönsten Tauchexkursionen.
„Mido“ führte uns zu den wunderbaren Tauchplätzen, wo wir uns unter Fische aller Art mischten: farbige Butterfly-Fische, Nemofische, Stingrays, Feuerfische, Tintenfische, Schildkröten, Barrakudas, Thunfische und viele mehr. Ein riesiges Aquarium und wir waren mitten drin. Dazu ein eindrücklicher Tauchgang zu einem Schiffswrack.
Während den zahlreichen Tauchgängen war sogar ich für einmal sprachlos :-))))
Ein Fitnesstraining am Strand oder eine outdoor Yogasession mit Ocean View gefällig?
Lieber eine Massage oder weitere Entspannungsmomente im Beauty Center?
Das alles gab’s im „The Breakers“, paradiesische Verhältnisse vom Feinsten.
Und das Handy? Für solche Gedanken hatten wir als Familie schlicht keine Zeit und viel Musse.
Das kleine Rechteck hat keinem von uns gefehlt, nicht einen Moment, keine Sekunde.
Klar, kaum in Zürich gelandet, konnten wir es kaum erwarten, unsere Smartphones zu konsultieren und alle Nachrichten durchzuchecken.
Die Kids haben es aber mit ihren tausenden belanglosen Nachrichten schnell aufgegeben und das meiste gelöscht oder ignoriert.
Ich habe alle meine Nachrichten gelesen und bin wieder „im Geschäft“.
Für mich ist es nichts anders als früher, als wir nach dem Urlaub einen Riesenberg mit Briefumschläge abarbeiten mussten.
Fazit: Dieser Handy-Detox-Urlaub war einer der besten Entscheide, den wir je als Familie gefällt haben.
Aber Achtung: man könnte süchtig nach solchen Momenten werden …
Herzlichst, eure
Soleil Fatima